Der Germanisten- und Deutschlehrerverband der Russischen Föderation (GDLV) als Berufsverband wissenschaftlicher und pädagogischer Kollektive hat eine lange Geschichte. Der Verband wurde 1976 in der Sowjetunion gegründet. Sein Ziel bestand in der Popularisierung der deutschen Sprache und Kultur. Auch in den schwierigen Jahren der Perestroika verlor er nicht an Bedeutung, überlebte die Umstrukturierung 1997 und erfüllte seine Aufgaben erfolgreich bis 2017.
Die Herausforderungen einer modernen multikulturellen Gesellschaft — Internationalisierungsprozesse der Bildungslandschaft, die Schaffung neuer Möglichkeiten für lebenslange Weiterbildung, die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und Interaktion auf professioneller Ebene legen eine Plattform für professionelle und kreative Kontakte nahe. Ab 2019 nahm der Verband seine Aktivitäten wieder auf, nahm an einer traditionellen Konferenz von Vertretern nationaler Deutschlehrerverbände in Leipzig teil und trug eine Reihe von Veranstaltungen aus.
Der Germanisten- und Deutschlehrerverband durchlief im Laufe mehrerer Jahrzehnte verschiedene Zeitabschnitte. Seine Eckdaten stehen in direktem Zusammenhang mit wichtigen gesellschaftsgeschichtlichen Ereignissen im Land. Im Jahr 1976 kam es zur Entwicklung humanitärer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der Deutschen Demokratischen Republik. Die 90er Jahre waren geprägt von der Entwicklung deutsch-russischer Beziehungen und geopolitischen Veränderungen. Die Leiterin des Verbandes war viele Jahre (1978-1985, 1988-1993) Mitglied des Vorstandes des Internationalen Deutschlehrerverbands (IDV). Im Jahr 2006 erfolgte die Dezentralisierung des GDLV und die Befugnisübertragung an regionale Deutschlehrerverbände. Im Jahr 2017 wurde der GDLV, der seit über 40 Jahren vom renommierten Fremdspracheninstitut „Injaz“ geleitet wird, aufgrund von Umstrukturierungen, einer Statusveränderung und seiner Bedeutung abgeschafft. Im Jahr 2019 nahm der GDLV seine Arbeit wieder auf.
Als GDLV-Präsidentin fungiert derzeit Innara Alijevna Gussejnova, Prorektorin für Projekte und Jugendpolitik der Staatlichen Linguistischen Universität Moskau. Als Vizepräsidentin fungiert Alla Walerjevna Anishchenko, Leiterin des Lehrstuhls für Lexikologie und Stilistik der deutschen Sprache an der Fakultät für deutsche Sprache der Staatlichen Linguistischen Universität Moskau.
Während des traditionellen Treffens von Vertretern der nationalen Deutschlehrerverbände, das vom 29. Juli bis 2. August 2019 an der Universität Leipzig stattfand, freuten sich die Kollegen des Internationalen Deutschlehrerverbands (IDV) über die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit.
Als Präsidentin der Russischen Deutschlehrerunion fungiert derzeit unsere hochkompetente Kollegin, Germanistin und Expertin auf dem Gebiet der deutschen Sprache und Kultur Irina Faritovna Ganieva. Diese Vereinigung wird heute offiziell als Gesamtrussischer Deutschlehrerverband (MAUPN) bezeichnet. Frau Ganieva ist Vizepräsidentin des Gesamtrussischen Deutschlehrerverbandes und Präsidentin der Deutschlehrervereinigung der Republik Baschkortostan.
Die enge Zusammenarbeit mit Kollegen aus 95 Ländern beim Treffen in Leipzig ermöglichte die Erarbeitung einer Roadmap für 2020/2021. Diese optimiert nicht nur die Interaktion mit internationalen Partnern, sondern organisiert auch die Arbeit gemäß den Aufgaben der russischen Wissenschaft und Bildung. Ziel ist die Ausbildung innovativer Germanisten, die verhandlungssicher Englisch und Deutsch sprechen (siehe die Kurzfassung der GDLV-Roadmap für 2020/2021).
Wir hoffen, dass das Treffen mit Studenten sowie mit allen potenziellen Deutschlernern, Früchte trägt und das Tätigkeitsfeld des GDLV sich erweitert und mit innovativen Ideen gefüllt wird.
Zur Beantragung einer Mitgliedschaft beim GDLV ist das auf der Website befindliche Formular ausgefüllt an die folgende Mailadresse zu senden:
gdlv@linguanet.ru
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